© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Kunstforum Ostdeutsche Galerie


Dr.-Johann-Maier-Str. 5
93049 Regensburg
Tel.: 0941 29 714 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr
Do 10.00-20.00 Uhr

Donumenta 2010. Ungarn

19.09.2010 - 06.11.2010
In Kooperation mit der donumenta 2010 zeigt das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg herausragende Positionen zeitgenössischer Kunst aus Ungarn. Kunst zwischen Wissenschaft und Sinnlichkeit: „Liberation Formula.“ im Kunstforum Die bislang deutschlandweit größte Schau zeitgenössischer Kunst aus Ungarn zeigt die donumenta 2010 unter dem Titel „Liberation Formula.“ (Befreiungsformel.). 13 Positionen zeigen im Kunstforum die künstlerische Auseinandersetzung im Grenzbereich zwischen Wissenschaft und Kunst. Im Kunstforum und an vier weiteren Standorten stellt das Kulturfestival donumenta 2010 – Ungarn anhand von 37 Künstlerpositionen die wichtigsten Tendenzen der jungen, lebendigen Kunstszene vor. Neben der Auseinander- setzung mit der Wissenschaft ist es vor allem die Referenz auf den kulturpolitischen Hintergrund wie zum Beispiel die sozialistische Vergangenheit und deren Inszenierung in neuen Zusammenhängen („Re-Kontextualisierung“). Die Ausstellung im Kunstforum entsteht in Kooperation mit der Initiatorin der donumenta Regina Hellwig-Schmid, der Direktorin des Kunstforums Andrea Madesta sowie Adèle Eisenstein und Áron Fenyvesi, zwei führenden Kuratoren aus Ungarn. Attila Csörgo: der Medienkünstler „Ich will hinter die Grenzen der traditionellen Vorstellung von Wirklichkeit vordringen und andere Ordnungen zeigen“, erläutert Attila Csörgo. Die kinetischen Multiples, Installationen und Fotografien des international angesagten Künstlers besitzen eine spielerische und zugleich philosophische Qualität. Csörgos neueste Installation „How to construct an orange?“, die zur donumenta 2010 zum ersten Mal ausgestellt wird, besteht aus sechs Papier-Polyedern, die mit Hilfe von Ventilatoren scheinbar gegen die Gesetze der Schwerkraft in der Luft schweben. „Spherical Vortex II“, eine mit verschiedenen Belichtungszeiten aufgenommene Fotografie, macht den für das bloße Auge nicht wahrnehmbaren Weg einer rotierenden Konstruktion sichtbar. Csörgo erhielt 2008 den wichtigsten deutschen Medienkunstpreis, den Nam-June-Paik Award. Szabolcs KissPál: Individuum und gesellschaftlicher Prozess In Form von Installation, Performance, Video und digitaler Kunst hinterfragt Szabolcs KissPál historische Prozesse und setzt sich innerhalb der verschiedenen Medien mit der Kulturgeschichte auseinander. Seine oft modellhaften Arbeiten zeichnen sich durch ihren offenen Charakter und eine bemerkenswerte Kombination aus Feinmechanik, optischen Täuschungen und visueller Poesie aus. In der Installation „Utopia Battery“ wird eine rote Flagge vor dem Auge des Betrachters von einer Maschine dekonstruiert. Ob diese Anordnung auf den schleichenden Zerfall des Sozialismus oder die Bedeutung der individuellen Handlung im Prozess der Geschichte verweist, bleibt letzten Endes offen. Kamilla Szíj: Von Skizzen und Systemen Auf ungewohnt großformatigen Blättern experimentiert Kamilla Szij mit dem Medium der Zeichnung. Einfache Linien, geometrische Formen oder komplexere Linienzeichnungen dienen ihr als Module, aus denen sie flächendeckende dynamische Strukturen generiert. Durch das Aneinanderreihen oder auch Übereinanderblenden eines einzigen Motivs entstehen neue Formen und Muster mit eigenem ästhetischen Wert. „Meine Arbeiten konstruiere ich nicht nach einem bestimmten Konzept. Ich entwickle vielmehr ein Prinzip, die Blätter sind das Ergebnis dessen konsequenter Umsetzung.“ In dem neuesten Werk, das während eines Arbeitsaufenthaltes in Schwandorf entstanden ist, schöpft Szij die Möglichkeiten der Technik der Kaltnadel aus. Auf sechs quadratische Platten ritzt sie die Linien so ein, dass sich beim Nebeneinanderlegen der einzelnen Felder Anknüpfungen ergeben. Die Vielfältigkeit der auf diese Weise entstehenden Linienstrukturen erweitert indem sie jeweils zwei Platten einmal in Schwarz und einmal in Rot übereinander druckt. Hajnalka Tarr: Überwältigende Visualität des Einfachen Nicht nur die optische sondern auch die physische Wirkung ihrer Arbeiten ist für Hajnalka Tarr von zentraler Bedeutung. Alltägliche Gegenstände wie Sicherheitsnadeln oder Kleiderbügel dienen der Künstlerin oft als Material. Diese vertrauten und doch banalen Objekte überträgt sie in eine ästhetische Wirklichkeit. Tarrs enorme Büroklammer-Wand ist von einer überwältigenden Visualität. Die Künstlerin schafft hier aus einer Vielzahl gleichförmiger und kleinteiliger Elemente ein transparentes System, das auch durch das Medium der Zeichnung interpretiert werden kann. Ihre mit wenigen Strichen ausgeführten Körperstudien auf Braille-Papier überzeugen durch eine filigrane aber prägnante Handschrift. Alle teilnehmenden Künstler im Überblick: Zsolt Asztalos (*1974 in Mátészalka, Ungarn), Attila Csörgo (*1965 in Budapest,Ungarn), Dániel Erdély (*1956 Budapest/Ungarn), Szabolcs KissPál (*1967 in Tigru Mures/Rumänien), Ádám Kokesch (*1973 in Budapest/ Ungarn), János Korodi (*1971 in Budapest/Ungarn,) Éva Köves (*1965 in Moskau, Russland) & Andrea Sztojánovits (*1979 in Budapest, Ungarn), Little Warsaw (seit 1996 in Budapest tätig), Dezso Szabó (*1967 in Keszthely, Ungarn) Kamilla Szíj (*1957 in Budapest, Ungarn), Hajnalka Tarr (*1977 in Budapest, Ungarn), Zsolt Tibor (*1973 in Budapest, Ungarn), Vécsei Júlia (*1976 in Budapest, Ungarn) Videokompilation: Sandor Bodo, János Borsos, László Csáki, Balázs Kicsiny, Szabolcs KissPál, Szacsva y Pál

KULTURpur empfehlen