08.01.2011 - 25.09.2011
Die Sammlungen des Kunstgewerbemuseums bewahren herausragende kunsthandwerkliche Arbeiten verschiedenster Gewerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Oft sind aber auch die Werkzeuge der Handwerker selbst zum Gegenstand anspruchsvoller Gestaltung geworden. Die Skala reicht vom ornamentierten Gebrauchswerkzeug über kaum benutzte Prunkwerkzeuge bis hin zum bloßen Abbild von Geräten, wie es bei Innungszeichen oder Werkzeugmodellen begegnet.
Die Kleine Foyerausstellung im Schloss Köpenick präsentiert eine Auswahl dieser sonst in den Museumsdepots verwahrten "edlen" Werkzeuge aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Ihre Bezeichnungen und Funktionen sind nach dem Verschwinden vieler traditioneller Handwerke und Techniken heute oft kaum bekannt, wie bei der Kluppe zum Schneiden von hölzernen Schrauben, dem Spundbohrer der Küfer oder dem Federkielschneider. Andere Geräte dagegen wie die Elle, das Schuhmachermaß oder die Lichtputzschere offenbaren schon durch ihre Gestalt die einstige Zweckbestimmung. Zollstock, Hobel und Fingerhut schließlich werden noch immer in kaum veränderter Form verwendet. Auch Schlösser und Schlüssel haben nicht selten eine kunsthandwerklich aufwändige Gestaltung erfahren, die sie aus der Sphäre des rein Funktionalen erhebt und zu gültigen Mustern der ästhetischen Gesinnung ihrer Entstehungszeit macht.