Verderbliche Substanzen, ob frittierte Blumen oder abgelaufenes Milchpulver, Kartoffelchips oder die Absonderungen von Schnecken, gehören zu den bevorzugten Materialien der in Korea geborenen Künstlerin Anicka Yi (*1971). Die Ausstellung 7,070,430K of Digital Spit, eine gänzlich neue Produktion für das gesamte Erdgeschoss der Kunsthalle Basel gedacht, schaut zurück auf ihre vergangene künstlerische Praxis und markiert gleichsam einen Abschluss der letzten fünf Jahre ihre Produktions- und Ausstellungstätigkeit, welche sich jeweils mit sehr persönlichen Themen wie Ablehnung, Scheidung, und Tod beschäftigt hat. Yi geht nun das Thema des Vergessens an und schafft neue Arbeiten welche auf vergangene Produktionen verweisen, und einen ausstellungsspezifischen Geruch – der Duft des Vergessens – tragen und über die Räume der Kunsthalle verteilen. Riesige aufblasbare Gefässe und Skulpturen zeugen vom Interesse der Künstlerin für gegensätzliche Materialien. Begleitend und gleichzeitig als Teil der Ausstellung gedacht, entwickelt die Künstlerin eine brennbare, mit dem Duft imprägnierte und limitierte Publikation, eine sogenannte Publikation-als-Kunstwerk. Hierbei darf der Spruch „burn after reading“ wörtlich genommen werden.