Patterns for (Re)cognition ist die erste Ausstellung in der Schweiz des belgischen Künstlers Vincent Meessen (*1971), der Belgien auf der diesjährigen Kunstbiennale in Venedig vertreten wird. Meessens recherchebasierte Arbeitsweise beschäftigt sich u.a. mit den Auslassungen in der Geschichtsschreibung, insbesondere derer in der Kolonialgeschichte. Dementsprechend nutzt Meessen seine Ausstellung um eine Ansammlung an modularen Strukturen, gefundenen 16-Millimeter Filme, einer Soundinstallation und weiteren gesammelten Objekten zu präsentieren, die speziell für ausgewählte, abstrakte Gemälde des unbekannten kongolesischen Malers Thela Tendu (ca. 1890 – ca. 1960) aus den 1930iger Jahren entstanden sind. Meessen agiert hier sowohl als Künstler, der sein Werk vorstellt, aber auch als Kurator der bis dato umfassendsten Ausstellung von Tendus abstrakten Arbeiten (einschliesslich vieler bislang öffentlich ungezeigter Arbeiten). Die durchdachte Inszenierung von Meessen ist so mehr als nur eine Ausstellungsarchitektur, sondern, in seinen Worten, ein „konstruktivistisches Szenario“, das eine Lesbarkeit des erstaunlichen Oeuvres von Tendu ermöglichen soll, wie auch der Kolonialgeschichte, dessen Zeugnisse Tendus Arbeiten selbst sind. Realisiert wird die Ausstellung in Partnerschaft mit der Königlichen Bibliothek Belgiens und durch die freundliche Unterstützung der Fundación Almine y Bernard Ruiz-Picasso para el Arte.