Der international renommierte Konzept- und Installationskünstler Thomas Hirschhorn (*1957 in Bern) richtet im Herbst 2015 in der Kunsthalle Bremen eine raumgreifende Arbeit mit dem Titel „Nachwirkung" ein. Dafür verwandelt er die historischen drei Räume der Großen Galerie in ruinenhafte Orte, in die er zentrale Werke aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen integriert. Mit seiner neuen, für die Kunsthalle geschaffenen Arbeit hinterfragt Hirschhorn unsere Ideen von Gewissheit und Sinn und sagt: „'Nachwirkung' soll kein billiges Sinnversprechen sein. Es soll eine Arbeit entstehen, die am Abgrund der Sinnlosigkeit steht. Ich will eine Arbeit machen, die an den Grenzen des Sinnmachenden steht und die angesichts dieser Abgründigkeit und angesichts dieser Instabilität eine spielerische Form hat, deshalb das Motiv der Ruine."
Hirschhorn versteht Kunst als politisch-soziales Engagement, mit dem er Aspekte zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Macht und Machtlosigkeit sowie moralischer Verantwortung sichtbar machen will. Thomas Hirschhorn erhielt 2000 den Prix Marcel Duchamp und 2004 den Joseph Beuys-Preis. Zuletzt richtete er viel diskutierte Installationen im Schinkel Pavillon in Berlin sowie auf der Manifesta 10 in Sankt Petersburg ein (beide 2014). 2011 bespielte er den Schweizer Pavillon auf der 54. Biennale in Venedig und zeigte 2002 sein Bataille-Monument auf der Documenta11 in Kassel.