16.10.2010 - 08.12.2010
Der Hund ist in der Kunst seit der Altsteinzeit Thema. Er ist als Gebrauchshund im Zusammenhang mit dem Menschen schon in Jagdszenen der Höhlenmalerei vor etwa 30.000 Jahren nachweisbar und er spielt über das Mittelalter, die Barockzeit, das Rokoko, den Klassizismus und die Moderne – bis heute – eine so wesentliche Rolle, dass die Bildende Kunst ihm nahezu eine eigene Ikonographie zuweist.
So gibt es kaum einen international bekannten Künstler der
alten Kunst bis zur Moderne, der sich den Hund nicht zum Thema gemacht hat. Als herausragende Beispiele können hier Künstler wie Tizian, Jan van Eyck, Lucas Cranach, Goya, Rubens, Rembrandt oder Picasso genannt werden. Auffällig ist, dass das Verhältnis Mensch-Hund in der modernen Kunst sehr häufig erscheint und zwar nicht nur, wie zu erwarten wäre in der Karikatur, sondern auch in der Medienkunst oder sogar in der Street-Art bzw. in der Urban-Art. Hier setzt die Osnabrücker Ausstellung an und hinterfragt das Thema mit international bekannten Künstlern, u. a. Jeffrey Isaac (USA), Frank Herzog (D), Carolein Smit (NL), Cornelia Schleime (D), Andreas Amrhein (D), Dieter Roth (D/CH), Mark Jenkins (USA), Deborah Sengl (A), Sebastian Osterhaus (D). Bei den der Ausstellung vorangegangenen Recherchen,
Gesprächen mit Künstlern und Galeristen kristallisierte sich
im Wesentlichen heraus, dass das Thema im Kunstkontext hauptsächlich dazu verwandt wird, gesellschaftliche oder menschliche Verhaltensweisen darzustellen oder auch zu persiflieren, zum anderen reflektieren die Künstler damit u. a. auch politische, wissenschaftliche und soziale Vorgänge innerhalb unserer Gesellschaft. Aus dieser Erkenntnis heraus wird die eigentliche Ausstellung der Kunstobjekte, die innerhalb eines didaktischen Rundgangs positioniert werden, durch mediale Points erweitert, in denen über folgende Hintergründe historische und gegenwärtige Bezüge, aber auch Hintergründe und Vorbilder der in der Ausstellung gezeigten Kunstwerke informiert wird:
Mensch und Hund, eine Arbeitsgemeinschaft; Der vermenschlichte
Hund; Promi- und Schoßhunde; Hunde in Werbung und Kommerz;
Hunde in Wissenschaft und Forschung; Hunde als Symbol; Hunde und Nationalismus; Filmhunde, Zirkus- und Sporthunde; Erotikahunde; Hound Dogs, Outlaws; Killerhunde, Höllenhunde, Werwölfe. In Bezug zur Hauptausstellung sind zahlreiche Rahmenprojekte geplant.