Unter dem Titel „Welcome to the Jungle“ versammelt die Kunsthalle Düsseldorf eine Auswahl internationaler Werke, die kritisch, reflektiert und oft mit Humor, aber ohne moralischen Fingerzeig auf jene Zustände und Paradoxien verweisen, in die wir uns verstricken, während wir versuchen, das Richtige zu tun. Im Zeitgeist liegt zum Beispiel das Aufbegehren gegen Verhältnisse, in denen wir durch unsere Entscheidungen implizit auch solche unternehmerischen, sozialen und ressourcenbezogenen Praktiken gewähren lassen, die wir im konkreten Fall ablehnen würden, wenn z.B. Mensch und Natur darunter leiden. Greifbar wird dies durch bewusstere Konsumentscheidungen bei Ernährung, Kleidung und Reisen oder bei der einfachen Frage, welchen Themen und Stimmen wir unsere Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Vom Carbon Footprint bis zur nachhaltigen Finanzanlage, von Corporate Social Responsibility bis zur Ökobilanz der Verarbeitungskette – in der Praxis nimmt die Informationsdichte dschungelartige Ausmaße an, wobei oft nicht klar ist, welche Ausrichtung den eigenen Überzeugungen am ehesten entspricht oder welcher Weg rein theoretisch der richtige wäre. Es ist der Versuch im Lärm und Dickicht des Dschungels Orientierung zu gewinnen und aus der lokalen Perspektive das Große-Ganze zu erkennen. Kollektive Bewegungen entstehen und verdichten sich. Investigativer Journalismus und virale Erzählungen teilen sich die Bandbreite mit professionellen Imagekampagnen und digitalen Nebelkerzen.