Austern, Sprotten, Himbeeren, Oliven – oder Arrangements von Flaschen und Cocktailgläsern, von Hausmüll oder achtlos hingeworfenen Kleidungsstücken. In seinen Aquarellen und Ölarbeiten rückt Cornelius Völker (*1965) ganz gewöhnliche Dinge in den Fokus. Bekannt für für seine großformatigen, farbenprächtigen Gemälde zeigt die Kunsthalle Emden nun erstmals seine bisher kaum gezeigten Arbeiten auf Papier. Wie bei anderen Künstlern, dienen auch Völker die Papierarbeiten dazu, ein Motiv im kleineren und einfacher zu handhabendem Format und Material zu umkreisen. Er erprobt, ob das Motiv bildwürdig ist und auf die Leinwand übertragen werden kann. Deshalb gibt es eine große Schnittmenge an Motiven, die in ihrer Farbkombination, Bildstimmung oder auch Positionierung, sowohl auf Papier als auch in Gemälden, wiederkehren. Eine zweite Werkgruppe setzt sich mit Menschen bei verschiedenen Tätigkeiten auseinander: Männer und Frauen liegen, stehen, sitzen in eigentümlichen, zunächst bizarr wirkenden und doch alltäglichen Situationen, die jeder kennt. Die motivische Vielfalt und künstlerische Umsetzung löst eine ganze Bandbreite an Eindrücken aus: Die Blätter sind farbgewaltig, aber auch fein und zart, sie sind irritierend banal, aber auch visuell anziehend – und sie zeugen teils von subtilem Witz. Die Wahl der Malmittel (Aquarell- oder Ölfarbe) und dessen Wirkung, Verhalten oder Entfaltung auf dem Bildträger geht dabei mit dem Sujet oftmals Hand in Hand. Dabei probiert und testet Cornelius Völker zwar aus, überlässt aber doch nichts dem Zufall. Seine Papierarbeiten strahlen nie etwas Improvisiertes, Vorläufiges oder gar Unschlüssiges aus. Waren diese Arbeiten früher nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, öffnet Völker für die Ausstellung in der Kunsthalle Emden nun seine Grafikschränke. Neben rund 160 Arbeiten auf Papier ermöglicht die partielle Gegenüberstellung mit 10 Leinwandarbeiten einen Vergleich der Motive und Techniken.