19.04.2007 - 03.06.2007
Der 1942 in Erfurt geborene Grafiker Bernd Frank prägte mit seiner unverkennbaren künstlerischen Handschrift über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren das visuelle Erscheinungsbild der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg- Platz, die mit bedeutenden Aufführungen wie »Die Schlacht« von Heiner Müller oder mit den »Spektakel«-Inszenierungen von Benno Besson und Karge/Langhoff internationale Geltung erlangte. Franks Plakate wurden im Stadtbild Berlins zum Synonym für dieses Theater. Seine Handhabung von Schrift, Bild und Zeichen stellte tradierte Positionen klassischer Gestaltung in Frage. Er collagierte abstrakte, fotografische und typografische Elemente zu unkonventionellen Kompositionen, fand mit dominanten Schwarz/Weiß-Kontrasten, roten Akzenten und dem rechtwinkligen V (für Volksbühne) Möglichkeiten, die Tendenz der Inszenierungen grafisch-expressiv zu betonen und zugleich Signale mit hohem Wiedererkennungswert (corporate design) zu schaffen, deren Anmutung nicht selten mit dem anerkennenden Attribut »Rohkost« auf den Punkt gebracht wurde. Die Ausstellung zeichnet den Entwicklungsweg des Künstlers nach und macht gleichzeitig ein Stück deutscher Theatergeschichte sichtbar. Neben Plakaten für die Volksbühne werden auch solche für andere Theater und Anlässe, u. a. für das 100jährigen Bestehen des Deutschen Theaters Berlin, für Konzerte der DDR-Musikgruppen »Pankow« und »Silly« oder für das weltberühmte Gripstheater zu sehen sein. Abgerundet wird der Querschnitt von neueren druckgrafischen Arbeiten, die einen aktuellen Schwerpunkt im künstlerischen Schaffen von Bernd Frank bilden.