17.06.2007 - 09.09.2007
Im Jahr 1902 gründete der Unternehmersohn Karl Ernst Osthaus (1874-1921), angeregt durch Henry van de Velde, in seiner Heimatstadt Hagen sein privates Museum Folkwang. Durch sein vorbehaltloses Engagement für die Moderne wurde es bald zu einer der wichtigsten Adressen für die künstlerische Avantgarde jener Zeit. Nach dem Tode des Gründers wurde es jedoch 1922 an die Stadt Essen verkauft. Hagen hat sich seither und insbesondere nach 1945 bemüht, den Verlust durch Ankäufe bedeutender Werke der klassischen Moderne auszugleichen und (ab 1955) am ursprünglichen Ort der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die temporäre Schließung des Karl Ernst Osthaus Museums Hagen aufgrund umfangreicher Rekonstruktions- und Erweiterungsbauten ermöglicht zwischen 2006 und 2008 eine Ausstellungstournee durch verschiedene Orte in Deutschland, die 55 Hauptwerke der klassischen Moderne aus der Sammlung umfasst, z.B. Arbeiten von Pierre-Auguste Renoir, Lovis Corinth, Paula Modersohn-Becker und Max Liebermann, Otto Dix, Max Beckmann, Alexander Kanoldt und Oskar Schlemmer, August Macke, Franz Marc, Alexej von Jawlensky und Gabriele Münter, Otto Müller und Max Pechstein. Die Expressionisten Lyonel Feininger, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Christian Rohlfs und Karl Schmidt-Rottluff sind jeweils mit Werkgruppen vertreten, wobei Feiningers Gemälde „Gaberndorf I“ und „Der Freund“ von Heckel in Erfurt jeweils eine spezifische Ortsbezüglichkeit geltend machen können – das eine hinsichtlich des gleichnamigen Dorfes bei Weimar, das andere als Vor-Bild für ein Künstlerporträt im Wandbildzyklus des Erfurter Angermuseums.