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Kunsthalle Erfurt


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Uta Zaumseil & Peter Mell: Mangelnde Gewinnerzielungsabsicht

20.03.2011 - 25.04.2011
Lebe im Verborgenen - das epikureische Motto könnte Pate gestanden haben, als sich die Künstler und Lebenspartner Uta Zaumseil und Peter Mell ein Haus im thüringischen Mehla einrichteten. Doch Rückzug auf Inseln des Privaten und öffentliche Wirksamkeit waren schon für die alten Griechen keine unvereinbaren Gegensätze. So verkörpert die 1962 in Greiz geborene Künstlerin Uta Zaumseil die heute wieder hochaktuelle Suche nach zeitgemäßen künstlerischen Ausdrucksformen für alte Techniken wie den Farbholzschnitt. Das zeigt sich nicht nur in den außergewöhnlich großen Formaten und der Arbeit mit Unikaten, sondern auch in der Verschmelzung fotografischer Momentaufnahmen mit dem langwierigen Entstehungsprozess des Farbholzschnitts. Trat sie bisher mit bildlichen Kommentaren zu literarischen Vorlagen, mit Bach-Paraphrasen oder mit Motiven in Erscheinung, die barock-dynamisches Raumempfinden in die zwei Dimensionen des Holzschnitts übersetzten, so dominieren heute Blicke auf ihr unmittelbares, persönliches Umfeld, Momente des privaten Erlebens und Glücks. Eine beiläufig-erzählerische Grundhaltung begegnet dabei einem farblich feinabgestuften Ausdrucksvermögen, das imstande ist, Nuancen von Stimmungen zu transportieren. Peter Mell wurde 1939 in Weimar geboren, studierte jedoch in München und entwickelte sein technisch vielfältiges Werk im Umfeld der Emanzipationsbewegungen der 60er und 70er Jahre in Westdeutschland. Die Suche nach erfüllter individueller Existenz, die sich zugleich einfühlsam und liebend allen anderen Wesen zuwendet, motiviert ihn auch in seiner künstlerischen Praxis, die er grundsätzlich als Pflege eines Frei- und Schutzraumes begreift, gleich, ob er dabei figürlich und thematisch konkret argumentiert oder in malerisch-ungegenständlichen Werkgruppen nach visuellen Äquivalenten für besondere Erinnerungen und Stimmungen sucht. Um auf dieses Freiheits- und Utopiepotenzial der Kunst zu verweisen, titelte er seit 1984 seine Farbfeld-Malereien durchgehend "Nelson Mandela" und seit dessen Freilassung "Tibet". Nur auf den ersten Blick wirken die künstlerischen Ausdrucksweisen von Uta Zaumseil und Peter Mell sehr verschieden. Den gemeinsamen Grundton erlebbar zu machen, ist ein Anliegen der Erfurter Ausstellung.

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