14.11.2010 - 16.01.2011
Unsere Gegenwart bietet uns eine Varietät technischer bildgebender Verfahren, die es uns ermöglichen, vorgegebene Bilder digital zu vervielfältigen oder zu transformieren. Die enge Verbindung traditioneller Bildmedien mit dem Computer versetzt Künstler heute in die Lage, neue Bildwelten zu erzeugen, bis hin zur computergestützten Schaffung von Bildern in virtuellen Räumen. Haben sich die klassischen Maltechniken unter handwerklichen Rahmenbedingungen entwickelt – als Handhabung von Pigmenten in Verbindung mit Löse- und Bindemitteln, Tinkturen, Pinseln, Spachteln, Papieren, Tafeln, Leinwänden oder Wänden – die über Jahrhunderte hinweg verfeinert und variiert wurden, so bietet die sich heute rasant verändernde Welt der bilderzeugenden Techniken auch neue Sichten auf die Möglichkeiten, wie man zu Bildern kommt. Das gilt ebenso für die Erzeugung eines speziellen Aspektes des künstlerischen Bildes: das Malerische. Lange eine Domäne allein der Malerei und der Zeichnung (Tempera, Aquarell), gibt es heute eine breite Varietät an Möglichkeiten, auf künstlerischem Wege mit dem Malerischen umzugehen. „Das Malerische ist nicht an das Medium gebunden“, schrieb Hans-Werner Schmidt im Vorwort des Katalogs zur Ausstellung „Malerei ohne Malerei“, die 2002 im Museum der Bildenden Künste Leipzig gezeigt wurde. Das Projekt „wie gemalt“ greift dieses Motiv wieder auf. Die daran beteiligten Künstlerinnen und Künstler – Stefan Fahrnländer (*1959), Christel Fetzer (*1967), Susanne Kutter (*1971), Gerhard Mantz (*1950), Laura Padgett (*1958), Christina Paetsch (*1963), Wolfgang Rüppel (*1942) – beschäftigen sich mit Aspekten des Malerischen, ohne jedoch klassische Maltechniken zu verwenden. Gezeigt werden aktuelle Arbeiten, die aus den Perspektiven der Computerkunst, der Grafik, der Skulptur, der Installation, der Videokunst und der Fotografie die zum Teil extrem gewandelten Aspekte des Malerischen in der Kunst heute verkörpern.