23.04.2012 - 27.05.2012
Im Rahmen des chinesischen Kulturjahres in Deutschland und anlässlich der Partnerschaft zwischen China und der Hannover Messe präsentieren Künstlerinnen und Künstler aus China eine multimediale Werkschau. Auf 5.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in der Messehalle 6, in der City, der Fakultät III der Fachhochschule Hannover und in der Kunsthalle Faust zeigt die Ausstellung die Auswirkungen der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung Chinas auf.
Jetlag, zu deutsch auch “Zeitzonenkater” genannt, ist eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus, die auftritt, wenn sich ein Flugreisender über mehrere Zeitzonen hinweg bewegt und seine innere Uhr sich nicht kurzfristig an eine neue Ortszeit angleichen kann. Als Behandlung wird die Anpassung an die Zeitzone des Zielortes empfohlen.
Das Überspringen von Zeitzonen mit Jetlag als geduldeter Nebenwirkung fortschreitender Globalisierungsprozesse im einundzwanzigsten Jahrhundert hat längst auch in zeitgenössischer Kunst sichtbare Ausdrucksformen gefunden und Vertrautes im Fremden sichtbar werden lassen. In einem breiteren Kontext führt dies zu Veränderungen von Wertevorstellungen, kulturellen Identitäten und geschichtlichen Prägungen. Die Ausstellung liefert in diesem Sinne einen künstlerischen Beitrag, Kommunikationsbrücken zu bauen und unvoreingenommen Anpassungsprozesse an Globalisierung zu visualisieren, wie sie sowohl das Individuum als auch eine gesamte Gesellschaft betreffen können. Schlüsselworte der wirtschaftlichen Expansion Chinas wie “Massenproduktion” stehen dabei diametral Begriffen wie “Spezialisierung”, dem westlichen wirtschaftlichen Erfolgsprinzip, gegenüber.
Jetlag sucht den Konsens, den gemeinsamen Nenner, dessen Wahrnehmung und visionäres Potenzial in der zeitgenössischen Kunst Ausdruck finden kann. Unter Schlagworten wie Massenproduktion, Mobilität, und virtuelle Welten zeigt die Ausstellung partizipatorische Projekte, Lichtinstallationen, raumbezogene Arbeiten, Fotografie und Video-Kunst.