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Kunsthalle Lingen


Kaiserstr. 10a
49809 Lingen/Ems
Tel.: 0591 5 99 95
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Mi, Fr 10.00-17.00 Uhr
Do 10.00-20.00 Uhr
Sa, So 11.00-17.00 Uhr

Mandla Reuter

03.10.2009 - 13.12.2009
Zum Ende des Ausstellungsjahres 2009 präsentiert die Kunsthalle Lingen die erste institutionelle Einzelausstellung des 1974 in Nqutu (Südafrika) geborenen Künstlers Mandla Reuter. Seine künstlerische Arbeit hinterfängt ein Interesse an dem Phänomen des Raums, deren vorgegebene innenarchitektonische Strukturen durch Setzung von Alternativstrukturen ebenso beleuchtet wie hinterfragt werden. Die eigentlichen Parameter eines Ausstellungsraums dienen dabei als Ausgangspunkt seiner Überlegungen, denn sie werden durch aufwändige Eingriffe dahingehend verändert, dass nicht nur den Betrachterinnen und Betrachtern eine andersartig gelenkte Wahrnehmung des Ausstellungsraums vermittelt, sondern hierüber hinaus wird der gewohnte Besuch der Kunsthalle Lingen zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Der dänische Kurator Lars Bang Larsen, Autor eines Textes über Mandla Reuter vergleicht seine künstlerische Arbeit mit der raumgreifenden Kunst des amerikanischen Künstlers Michael Asher, der in den 1970er Jahren durch radikale architektonische Veränderungen die gewohnte Wahrnehmung institutioneller Räume in Frage stellte. Larsen verweist auf den französischen Soziologen Michel de Certeau, nach dem Raum ein eingeübter Ort ist und schreibt, dass diese Aussage in Mandla Reuters Arbeiten und den gesellschaftlichen Prozessen, die sie anregen, an ihr Extrem geführt wird, indem der Ausstellungsort, also die Kunsthalle Lingen, selbst als Ort enthüllt wird. Ein weiterer Aspekt in Reuters Werk liegt in der Vorführung von Überresten der Entmaterialisierungsprozesse um uns herum: Selbst wenn unsere Subjektivität vernetzt und durch zeitgenössische Technologie geographisch ausgeweitet wird, bleiben Schranken und Grenzlinien bestehen als höchst wirkliche und greifbare Grenzen, die sich uns im Alltag entgegenstellen. Hiermit einhergehend appelliert die Kunst Mandla Reuters dadurch, dass oft der Zugang zum Ausstellungsraum entweder gar nicht oder nur über Umwege möglich wird, an die Einbildungskraft der Betrachterinnen und Betrachter und verdeutlichen hierüber, um erneut die Worte Lars Bang Larsens zu gebrauchen, „dass das, was man sich einbilden kann, als Kunst existiert; also kann man darüber stolpern oder sich darin verlieren. Die unwiderlegbare physische Wirklichkeit der Werke schafft Intervalle, in denen neue Formen der Dauer existieren.“ Ausgangspunkt der Realisation der Einzelausstellung in der Kunsthalle Lingen sind also deren gegebene architektonische Parameter wie beispielsweise die Dimension ihrer beiden Geschosse selbst, die spezifische Zugangssituation zu den beiden Räumen sowie ihre innenarchitektonischen Vorgaben. Für seine Ausstellung in der Kunsthalle Lingen entwickelt Mandla Reuter eine Installation, innerhalb derer es möglich wird, seine Arbeit auf synästhetische Art und Weise zu erfahren.

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