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KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Kunsthalle Mainz


Am Zollhafen 3-5
55118 Mainz
Tel.: 06131 12 69 36
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Do, Fr 10-17 Uhr
Mi 10.00-21.00 Uhr
Sa, So 11.00-17.00 Uhr

Eva Weingärtner: we are one

03.02.2012 - 22.04.2012
Eva Weingärtner (*1978, lebt in Frankfurt / Main) tritt in ihren bis­herigen Videofilmen bzw. Videoperformances ausnahmslos selbst als Akteurin auf. Es sind kammerspielartige Aufführungen, in denen die Künstlerin in verschiedene Rollen schlüpft oder sich ein Alter Ego schafft, wie in dem Video "2me", in dem sie ihr eigenes Spiegelbild küsst, liebkost oder mit ihm ins Sehnen gerät. In einem anderen Video wird der Betrachter Zeuge eines Dialogs, in dem die Beteiligten (beide von Weingärtner gespielt) um die Möglichkeit oder Unmöglichkeit von (richtiger) Liebe ringen. Das Individuum, insbesondere das weibliche, kreative Individuum muss hier­bei sein Verhältnis zur unmittelbaren Umgebung, aber auch zur Gesel­l­schaft ausloten, einen Standpunkt finden und ­bis­weilen aufgeben. Immer wieder wird die Problematik von Fremd- und Eigenwahr­nehmung gestreift sowie existenziell ­bedeutsame oder tragikomi­sche Verhaltensweisen, die sich daraus ergeben können, insbesondere wenn es um das Zeigen oder Verbergen von Stärke und Schwäche geht. Der Betrachter wird mit intimen zwischen­menschlichen Szenen konfrontiert, in denen das Misslingen von Vertrauen, Kommunikation und Anerkennung wieder­kehrend auftaucht. Er ist in der Rolle des Beobachters, der zwangsläufig zum Voyeur des Geschehens wird, ohne der Schaulust frönen zu können. Höchst intime Momente, die Gedanken an alltägliche ­Begebenheiten hervorrufen, transformiert die Künstlerin mit Mitteln des darstellerischen Spiels in äußerst präzise Artefakte, die die Ebene des Persönlichen verlassen und die Protagonistin zur Mittlerin von unausweichlichen Fragestellungen macht, in die das gesellschaftlich-kommuni­kative Individuum verstrickt und in denen es meistens sogar gefangen ist. Das intensive Spiel der Künstlerin macht alle Arbeiten zu starken Erlebnissen, die das Potenzial haben zu verstören. Ausgehend von der Arbeit an den Videofilmen entstanden in jüngster Zeit Texte, die in der Ausstellung "we are one" erstmals als eigenständige hörbare Textarbeiten und in installativer Form gezeigt werden.

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