Foto: Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
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Kunsthalle München

Foto: Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
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Theatinerstraße 15
80333 München
Tel.: 089 22 44 12
Homepage

Öffnungszeiten:

tgl. 10.00-20.00 Uhr

Peter Lindberg From Fashion to Reality

13.04.2017 - 27.08.2017

Peter Lindbergh (geboren 1944 in Lissa) ist einer der einflussreichsten Modefotografen der letzten vierzig Jahre.
Neben seinen ikonischen Fotografien, mit denen Lindbergh in den 1980er-Jahren das Phänomen der Supermodels begründete, präsentiert diese multimediale Schau mit rund 250 Objekten auch Filme sowie exklusives, bisher ungezeigtes Material wie Storyboards, Requisiten, Polaroids und Kontakt-Abzüge.

Die Ausstellung wird von Thierry-Maxime Loriot kuratiert, der in der Kunsthalle München bereits die Mode von Jean Paul Gaultier in Szene setzte.

CHARAKTER STATT OBERFLÄCHLICHER SCHÖNHEIT

Lindbergh führte mit seinen meist schwarz-weißen, den flüchtigen Moment einfangenden Fotografien einen neuen Realismus in die Modefotografie ein und revolutionierte damit die Bildsprache der bekannten Magazine und Mode-Labels. Als erster Modefotograf legte Lindbergh den Fokus auf die einzigartigen Persönlichkeiten seiner Modelle. Anstatt hübsch ausstaffierter menschlicher ›Kleiderständer‹ zeigt er selbstbewusste, ausdrucksstarke Charaktere.
Stand bis dato in den einflussreichen Modemagazinen die Kleidung im Vordergrund, ging es nun um die Frauen, die diese Mode präsentierten: Linda, Cindy, Naomi oder Kate – die Vornamen seiner Modelle zu nennen reichte künftig aus, um zu wissen, von wem die Rede war.

»WIE VERRÜCKT UND UNWIRKLICH IST DOCH DIE IDEE, ALLE ERFAHRUNGEN AUS EINEM GESICHT ZU ELIMINIEREN?!«

Lindberghs Vorliebe für natürliches Styling und seine abwehrende Haltung gegenüber digitaler Manipulation sind der Kern seines künstlerischen Schaffens: Es geht ihm nicht um modischen Lifestyle oder flache Typen-Images, sondern um das Einfangen individueller, bisweilen auch markanter Schönheit. Davon zeugen auch die ausdrucksstarken Porträts des Who-is-who der Mode-, Musik-, Tanz- und Filmszene der letzten Jahrzehnte; darunter Jil Sander, Giorgio Armani, Jean Paul Gaultier, Tina Turner, Madonna, Pina Bausch, Richard Gere und viele, viele weitere.

INSPIRATION

Als Erster nutzte Lindbergh Modefotografie, um Geschichten zu erzählen. Oft sind seine Fotografien von den Filmavantgarden der 1920er- bis 1950er-Jahre oder vom Science-Fiction-Film inspiriert: Seine Kulissen zitieren die Maschinenräume aus Fritz Langs Metropolis, das Kabarett aus Josef von Sternbergs Der Blaue Engel und die Filmsets von Alfred Hitchcocks Die Vögel oder Psycho. Außerdem nutzt er immer wieder schroffe Industriearchitektur als Setting, wie er sie in seiner Kindheit und Jugend in Duisburg erlebt hatte, und setzt diese in ein spannungsvolles Verhältnis zu seinen Modellen.

EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN

Lindbergh gestattete nun dem Kurator Thierry-Maxime Loriot uneingeschränkten Zutritt zu seinen Archiven: Mit Objekten aus diesem riesigen Fundus konnte er das offizielle Werk Lindberghs z.B. um Making-of- und Behind-the-Scenes-Material ergänzen.

Damit gewährt die Schau einen neuen Blick auf die Geschichte der (Mode-)Fotografie der letzten Jahrzehnte.

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