Foto: Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung
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Kunsthalle München

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Öffnungszeiten:

tgl. 10.00-20.00 Uhr

Spaniens Goldene Zeit: Die Ära Velázqez in Malerei und Skulptur

25.11.2016 - 26.03.2017

Das Siglo de Oro, Spaniens Goldenes Zeitalter, zählt zu den faszinierendsten Kapiteln der abendländischen Kunstgeschichte. Ausgerechnet als im 17. Jahrhundert das bis dahin mächtigste Land Europas zusehends seine politische Vorherrschaft verlor, erreichte die spanische Kunst ihre größte Blüte. Es war die Ära von Meistern wie El Greco (1541–1614), Diego Velázquez (1599–1660), Francisco de Zurbarán (1598–1664) und Bartolomé Esteban Murillo (1617–1682).

Niedergang der Macht – Blütezeit der Kunst
Um 1600 war Spanien das mächtigste Land der westlichen Welt. Sein gewaltiges Territorium erstreckte sich über fünf Kontinente. Doch im Laufe des 17. Jahrhunderts setzten Staatsbankrotte, verlorene Kriege und die Pest dem Reich der spanischen Habsburger schwer zu. Trotz dieses Niedergangs florierte die spanische Kunst wie nie zuvor: König und Kirche hatten ein enges Bündnis geschlossen und verfolgten als wichtigste Auftraggeber der Künstler gemeinsame Ziele. Sie nutzten Kunstwerke als propagandistische Mittel, um in Zeiten der Krise Macht und Stabilität zu signalisieren.

Überwältigender Realismus
Paläste, Kirchen und Klöster wurden nun aufwendig ausgestattet. Vom Hof beauftragte Künstler sollten mit Historienmalerei und Porträts königliche Macht opulent zur Schau stellen. Die katholische Kirche nutzte Gemälde und Skulpturen für ihre gegenreformatorischen Bestrebungen: Religiöse Darstellungen dienten dazu, die Bevölkerung zum wahren Glauben zu führen. Ihre Strategie: die Überwältigung der Betrachter. Bis heute entfaltet die Lebensechtheit vor allem der bemalten Skulpturen dieser Zeit eine Wirkung, der man sich kaum entziehen kann. Es ist das Aufeinandertreffen von Realitätsnähe und theatralischer Inszenierung, von Profanem und Heiligem, das die spanische Kunst dieser Zeit so einzigartig macht.

Könige und Künstler
Die Ausstellung präsentiert ein überraschend facettenreiches Panorama des Siglo de Oro, wie es bislang in diesem Umfang außerhalb Spaniens nicht zu sehen war. Entlang der Regierungszeiten von Philipp III. (1598–1621), Philipp IV. (1621–1665) und Karl II. (1665–1700) wird das Schaffen der großen Meister in ihrem historischen Kontext gezeigt. Neben den berühmten Namen gibt es allerdings auch hierzulande unbekanntere Meister wie Juan van der Hamen (1596–1631) Alonso Cano (1601–1667) oder Claudio Coello (1642–1693) zu entdecken. Erstmals in Deutschland werden außerdem bedeutende Bildhauer wie Gregorio Fernández (1576–1636), Juan Martínez Montañés (1568–1649) und Luisa Ignacia Roldán (1652–1706) vorgestellt.

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