Die norwegische Künstlerin Bente Stokke hat 1993 den nordischen Pavillon auf der Biennale in Venedig gestaltet. Bereits 1991 war sie in der Kunsthalle Recklinghausen im Rahmen der Ruhrfestspielausstellung „Europäische Werkstatt Ruhrgebiet“ präsent.
Raumgreifende Werke, die eine sehr besondere Materialität aufweisen, sind das Charakteristikum der Künstlerin. Staub ist dabei ihr bevorzugtes Material. Interessanterweise wird der Raum über die Zeichnung entwickelt und erschlossen. Auch das Graphit des Zeichenstiftes und die Kohle des Kohlestiftes sind von vergleichbarer Substanz. Zeichnen ist für sie keine spezifische künstlerische Technik, sondern eine Haltung und eine Idee, die vor allem körperlich vollzogen wird. Ihr gesamtes Œuvre ist aus dem Geist der Zeichnung entwickelt. Neben der materiellen Komponente gibt es unverkennbar auch eine räumliche vor allem aber auch eine zeitliche, die sich im Vorgang des Zeichnens selbst äußert. Zeichnen bei Bente Stokke enthält zugleich ein aktionistisches und mitunter auch auch choreographisches Moment, das sich auf unterschiedlichsten Trägern niederschlägt: Papier und Glas aber auch immateriell als Lichtzeichnung im Raum oder als Sammlung unterschiedlichster Schnüre, Kabel, Fäden.
Bente Stokke ist an der Kunsthochschule in Berlin-Weissensee Professorin für Zeichnung.