Der Fotograf Andreas Feininger (1906-1999), einer von drei Söhnen des Malers Lyonel Feininger, gehört zu den Großen seiner Zunft. Sein fotografisches Werk beruht auf den Prinzipien des Bauhauses und seinem Studium der Architektur. Bereits als junger Mann war Andreas Feininger 1929 an der heute legendären Ausstellung „Film + Foto“ des Deutschen Werkbundes in Stuttgart beteiligt. Sein Lebensweg führte ihn 1930 über Hamburg, Paris und Stockholm und im Jahr 1939 in die USA. Seine brillianten Aufnahmen von New York in den 1940er Jahren haben das Bild der amerikanischen Metropole maßgeblich geprägt und ihn berühmt gemacht. Mit demselben scharfen und detail-genauen Blick begegnete er auch der Natur in all ihren Formen, deren Strukturen er sichtbar machte. Feiningers Credo „Keep it simple“ gibt einen Hinweis auf sein metho-disches Vorgehen und ist zugleich augenzwinkernd zu verstehen. Denn unablässig verfeinerte er seine technische Ausrüstung und feilte an seiner handwerklichen Perfektion. Seinen Fotoaufnahmen sieht man diesen Aufwand freilich nicht an – im Gegenteil: Die Schwarz-Weiß-Fotos sind von zeitloser Ästhetik und monumentaler Größe.