Italienische Zeichnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts gelten als Inbegriff des Künstlerischen schlechthin. Der virtuose Strich, die souveräne Komposition, vielleicht die erste Idee für ein großes Meisterwerk – die Zeichnung ist Zeugnis künstlerischer Unmittelbarkeit, die eine Idee auf das Papier bringt und einem Kunstwerk erstmals Form verleiht. Nirgends ist dieser Prozess anmutiger und vollendeter zu verfolgen als in den italienischen Zeichnungen der Renaissance und des Barock. Die Werke, die sich überwiegend religiösen Themen, aber auch mythologischen Sujets und historischen Ereignissen widmen, lassen die Bewegung der zeichnenden Hand auch heute noch über die oft furiose Strichführung nachvollziehbar werden.