In einer entscheidenden Phase der Moderne, im Kontext der Avantgardebewegungen, weicht die abendländische Tradition des christlich motivierten Werkes durch ineinandergreifende, oft auch nur nebeneinander herlaufende Stränge der künstlerischen Autonomie. Zunehmend bestimmen neue Ausdrucksformen das bildnerische Experiment. Die persönliche Haltung, die eigene Idee, das Material, die Form und die Farbe zeichnen das Werk des autonomen Künstlers aus – jenseits oder nur berührt von tradierten Themen und Motiven. Die politisch definierte Zeitspanne der Existenz des Deutschen Reiches gibt den Rahmen vor, innerhalb dessen sakrale, spirituelle und transzendente Bildbegriffe verhandelt werden. Beide, die geistlichen wie die politischen Aspekte, berühren sich und stoßen sich gleichermaßen ab im Deutschen Reich. Ihre Dynamiken tragen wesentlich zum Entstehen der klassischen Moderne bei.