05.04.2009 - 21.06.2009
Sechs Jahre bevor das ungarische Multitalent László Moholy-Nagy (Bácsborsod 1895 - 1946 Chicago) "wie ein kräftiger, eifriger Hund" in die Bauhauskreise "einbrach" (Paul Citroën), entstanden während der Kriegsdienstzeit bei Lazarett-Aufenthalten Moholy-Nagys erste, noch expressionistischen Zeichnungen auf Feldpostkarten, die seine eigenartige objektivistische Sichtweise erkennen und den späteren einzigartigen Visionär des „Neuen Sehens in der Bewegung“ erahnen lassen. Die wie Bilder eines ohne Kamera aufgenommenen Filmes wirkenden Frühwerke können erstmals in einem deutschen Kunstmuseum präsentiert werden, als beeindruckende Zeugnisse seines kurzen Weges vom Expressionisten zum Konstruktivisten während seines Aufenthaltes in Berlin (1920 - 1923) und - nach seiner sensationellen Ausstellung im Februar 1922 in Herwarth Waldens Berliner „Sturm“-Galerie - zum Meister am Weimarer Bauhaus, wo er ab April 1923 die Metallwerkstatt leitete und mit dem Vorkurs „Material und Raum“ die Entwicklung einer modernen Formensprache maßgeblich beeinflusste.