05.03.2010 - 11.04.2010
Heike Kati Barath malt übergroße Bilder. Die Opulenz dieser Übergrößen trifft vielfach auf Sujets von entwaffnender Naivität und Leichtigkeit. Blonde Mädchen - trotzig, stark und verletzlich zugleich - stehen einem ebenso entgegen wie grimmig dreinschauende pubertierende Spaghetti-Esser oder surreal anmutende Yetis. Die Bildwelten erinnern ebenso an in freundliche Farben getauchte Kinderparadiese wie an B-Movie-Horror. Der Betrachter wird zwischen grotesk-bedrohlichen Übertreibungen und der Suggestion einer bis in den Kitsch abdriftenden Kuscheltierästehtik hin und her gerissen. Das Lächeln und das Grauen treffen in ungebremster Direktheit aufeinander, ohne dass man sich entscheiden müsste.
"Das Atelier von Susanne Britz sollte man besser als Labor bezeichnen. Sie setzt sich die Brille der Chemie auf, von der sie einiges versteht, um mit ihren Problemen zu Rande zu kommen. Zweifellos geht es ihr dabei um Kunst und nicht um Chemie. Aber die Ergebnisse der Abläufe und deren Beschreibung sollen doch eine gewisse Exaktheit haben und nicht nur das Auge oder das Gefühl zufrieden stellen. So nimmt sie statt bildhafter Metaphern häufig naturwissenschaftliche Begriffe zu Hilfe. Sie formuliert, da ist ihre tägliche Übung und Voraussetzung ihrer künstlerischen Tätigkeit. Und das ist alles andere als formelhaft. Einmal schweben ihr chemische Modelle vor, um Raum und Zeit in Beziehung zu bringen, dann versucht sie mit dem Einsatz unterschiedlicher Mittel und Objekte, eine Verdichtung von Konstellationen herbeizuführen. Reale und virtuelle Ebenen werden miteinander verknüpft und wieder aufgelöst." (Klaus Gallwitz)