Mit Blick auf René Hüls´ Arbeiten kann vom Fehlen einer allgemeingültigen Bedeutung gesprochen werden: Die Arbeiten diskutieren keinen Sachverhalt, sie sind nicht Kommentar (etwa zu Gedanken und Phänomenen der Geistes- und Naturwissenschaften, die sich der Künstler in loser assoziation aneignet und zur Arbeitsgrundlage seiner Skulpturen, Fotografien und Installationen macht), sie sind ganz klassische "Kunststücke". Und sie sind in gewisser Weise verschlossen. Man ist ihnen ausgeliefert, es handelt sich um Assoziationsfelder. In der Konfrontation mit ihnen wird sofort deutlich, dass sie Ergebnis intensiver gedanklicher Beschäftigung sind, aber es ist nicht ablesbar, welche Beweggründe, Entscheidungen und Erfahrungen ihnen zugrunde liegen.Und so muss der Betrachter die Dinge, die er sieht, auf andere Weise für sich nutzbar machen. Er wird den Dingen seine Bedeutung verleihen, sie mit seinen Erfahrungen, seiner Biografie aufladen, stets gewiss, dass er das eigentlich Gemeinte nicht zu erkennen vermag. Darin liegt die Faszination der Arbeiten von René Hüls. (...) Die virtuose Beherrschung des Handwerks ist unerlässlich für Aussage und Bedeutung des Werks. Die Dinge erhalten für den Betrachter dadurch eine Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit, die ihn dazu bringen, nach der Bedeutung dahinter zu fragen. Nach der Bedeutung, die er letztlich nur für sich erarbeiten kann. Wie können wir bei unseren Wahrnehmungserlebnissen entscheiden, was der "Realität" entstammt und was von uns und unserem Erkenntnisapparat beigegeben wurde?