Kunsthaus Langenthal

Valentina Stieger (*1980) interessiert sich für Reibungsflächen und Gemeinsamkeiten zwischen Kunst und Alltagsdesign. So findet sie beispielsweise Spuren der Geschichte der abstrakten Malerei in billiger Bettwäsche oder in Mustern von anonymen Verpackungsgestaltern. Für ihre Ausstellung im Kunsthaus Langenthal lädt sie mit Jessica Pooch (*1982), Lena Reiser (*1980) und Nora Rekade (*1977) Künstlerinnen aus ihrem Umfeld als Mitwirkende ein. Alle vier Künstlerinnen sind genaue Beobachterinnen der gestalteten Umwelt und befragen Alltagsdesign mit seiner inhärenten Spannung zwischen strenger Zweckgebundenheit und Gestaltungswille. Dabei untersuchen sie immer auch die Rolle und den Ort der Kunst als Schafferin visueller Erzeugnisse.
Wie frei ist das Internet? – Und wie stark wird gesteuert, was wir zu sehen bekommen? In ihren Arbeiten haben Christoph Wachter (*1966) und Mathias Jud (*1974) diese Fragen immer wieder thematisiert. Die Ausstellung versammelt erstmals die drei Kunstprojekte picidae (seit 2007), New Nations (seit 2009) und qaul.net (seit 2012). Darin machen Wachter/Jud die Internetzensur sichtbar und stellen Instrumente bereit, Zensur zu überwinden und ein unabhängiges Kommunikationsnetz zu schaffen. In den USA, Europa, Australien, aber auch in Syrien, Tunesien, Ägypten, Iran, Indien, China und Thailand und sogar in Nordkorea haben sich schon lange vor dem Arabischen Frühling Communitys gebildet, welche die Werkzeuge der Schweizer Künstler nutzen und weiterentwickeln. «Tools for the next revolution» ist eine Produktion von :digital brainstorming, der Plattform für digitale Kultur und Medienkunst des Migros-Kulturprozent, in Zusammenarbeit mit dem Substitut Berlin und dem Kunsthaus Langenthal.