Die Kunst der 1968 geborenen, seit vielen Jahren in Berlin lebenden Ceal Floyer scheint sich bisweilen zu verstecken: Mit strenger Einfachheit, feiner Ironie und dem Bewusstsein des Absurden befragen ihre Arbeiten gewohnte Wahrnehmungsmuster. Ihr präziser Gestus zeigt unerwartete Räume zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, Wirklichkeit und Sprache auf. Trotz und gerade in der Verwendung alltäglicher Objekte erzeugt sie produktive Irritationen, Täuschungen und Enttäuschungen, die mit eigener Logik einen offenen Prozess des Sehens und Denkens motivieren. Ihre Kunst ist konzeptuell und sinnlich, minimal im Aufwand und von größter Komplexität. Sie agiert dabei immer in Bezug auf den jeweiligen Ort und setzt sich mit diesem auseinander, so auch im Kunstmuseum Bonn. In der speziell für das Kunstmuseum entwickelten Ausstellung sind neue, aber auch ausgewählte Arbeiten aus Floyers bisherigem Schaffen zu sehen.
Ceal Floyers Biografie umfasst zahlreiche Einzelausstellungen, zuletzt im Museion, Bozen (2014), Kölnischer Kunstverein (2013) und Kunst-Werke, Berlin (2009). Sie erhielt 2007 den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst in Berlin sowie den Nam June Paik Art Center Prize (2009) und war auf der Biennale von Venedig (2009), der Biennale in Singapore (2011) und der Documenta 13 (2012) vertreten.