Die diesjährige Ausstellung für Kinder und Jugendliche stellt die Freude am Sehen und Entdecken in den Mittelpunkt. Kerstin Ergenzinger (geb. 1975, lebt in Berlin) hat hierfür einen Raum innerhalb der Sammlung im Obergeschoss des Kunstmuseum Bonn zu einem begehbaren Kosmos aus Licht, Farbe und Zeichen geschaffen. Für die Künstlerin bedeutet Zeichnen die Möglichkeit Zeichen zu setzen, zu beobachten, festzuhalten, zu suchen, zu ordnen und zu assoziieren.
Ihre Bleistiftzeichnungen von Gebirgskämmen, Wolken, Eisbergen und Kristallen erweisen sich als Landschaften und verbinden Mikro- mit Makrosichten. So wird die in ihren Arbeiten akribisch festgehaltene Welt mehrdeutig und geheimnisvoll. Eine „Zeichenmaschine“ bestimmt mit ihren Lichtzeichnungen die räumliche Orientierung, eine Wandzeichnung dehnt sich mit Bleistiftlinien und vibrierenden Drähten in den Ausstellungsraum aus. „Wanderer" entpuppen sich als Drucker, welche die im Raum verspannten schmalen Papierwege beschreiten.
In dieser dichten Installation treffen raumgreifende Arbeiten aufeinander. Unvorhersehbare Bewegungen, die Geräusche der Mechanik, der Wechsel von starren und sich wandelnden Zeichnungen und Zeichen, die kräftigen Farbeffekte sowie das Spiel mit Licht und Dunkelheit binden die Besucher ein in ein komplexes System. Durchwandernd, abwartend und beobachtend ist er aktiv und passiv zugleich, neugierig und überrascht, selbst wandernd und damit Teil der Lichtzeichnungen und -räume.