Im Rahmen der groß angelegten dezentralen Ausstellungsinitiative „25/25/25“ bringt die Kunststiftung NRW aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens 25 internationale Künstlerinnen und Künstler mit 25 städtischen Museen des Landes zusammen, um die Öffentlichkeit neu für die einzigartige kulturelle Bedeutung der Museen in Nordrhein-Westfalen zu sensibilisieren. Zu den ausgewählten Museen gehört auch das Kunstmuseum Bonn.
Die Künstlerinnen und Künstler wurden von einer renommierten Expertengruppe ausgewählt und darum gebeten, aus der Begegnung mit der jeweiligen Sammlung ein neues Kunstwerk zu entwickeln, das das Profil des Museums reflektiert. Dieses „Porträt“ einer jeden Institution geht in den Besitz des jeweiligen Museums über.
Der 1975 in Nqutu (Südafrika) geborene, seit vielen Jahren in Basel und Berlin ansässige Künstler Mandla Reuter bezieht die räumlichen und technischen Gegebenheiten des Kunstmuseums mit seiner Arbeit „The Foyer“ unmittelbar mit ein. Neben den vom Künstler ausgewählten Werken aus der Sammlung des Museums sind in dem von ihm gestalteten Raum im Obergeschoss des Hauses eine Palme, eine Glasscheibe in Größe eines Durchgangs und ein Briefumschlag zu sehen. Dominiert aber wird der Raum von dem ausgefahrenen Lastenaufzug, der ein grundlegendes Funktionselement des Museums ist, den die Besucher im Normalfall jedoch nicht zu sehen bekommen. Diese Zusammenstellung von Gegenständen bildet collageartig “The Foyer“ und scheint den Raum aus dem Kontext des Museums zu entheben.
Durch die Störung der ansonsten so klaren und zurückhaltenden Präsentationsformen des Museums, deren architektonische Voraussetzungen und Konventionen zugleich reflektiert werden, verfolgt Mandla Reuter mit „The Foyer“ einen künstlerischen Ansatz, den er bereits in seinen Installationen im Rahmen einer Einzelausstellung in der Kunsthalle Basel (2013) und bei der Ausstellung „Made in Germany – Zwei“ (Sprengel Museum Hannover 2012) vorgestellt hat.