Das Kunstmuseum setzt sich, ausgehend von seinem Sammlungsbestand, schon seit Jahrzehnten mit dem Medium der Malerei auseinander. Vor diesem Hintergrund ist auch die Einzelausstellung der amerikanischen Malerin, Objektkünstlerin und Designerin Mary Heilmann (*1940, San Francisco) zu sehen. Sie begann ihre Karriere als Keramikerin, wechselte jedoch schon 1968 mit ihrer Übersiedlung nach New York zur Malerei und entwickelt eine ungegenständliche Bildsprache, die sich stilistisch kaum eindeutig beschreiben lässt. In ihrem Werk dominiert mal eine eher organische, dann wieder eine geometrische Abstraktion, ohne dass sich Heilmann dabei in einem selbstgefälligen „l’art pour l’art“ verliert. Denn Heilmanns „unreine“ Malerei spiegelt zugleich persönliche Lebenserfahrungen, die in ihren Bildern einen verschlüsselten Ausdruck finden.
Die Mehrdeutigkeit ihrer Bilder bietet auch den Ausgangspunkt für Heilmanns speziell für das Kunstmuseum konzipierten Ausstellung, die zu einem visuellen Dialog mit einem nahezu gleichaltrigen, aber verstorbenen Künstlern führt. Angeregt durch die reichen Sammlungsbestände des Kunstmuseums hat sich Heilmann eine Zwiesprache mit den Bildern von Blinky Palermo (1943–1977) gewünscht. Insofern wird ihre Bonner Schau auch eine Hommage an Blinky Palermo darstellen, der im Jahr 2013 seinen 70. Geburtstag gefeiert hätte.