20.10.2011 - 05.02.2012
Thomas Rentmeister, geboren 1964 in Reken (Westfalen), studierte bei Günther Uecker und Alfonso Hüppi an der Kunstakademie in Düsseldorf. Bekannt wurde er in den 90er Jahren durch seine eleganten Polyester-Arbeiten, die skulpturale Präsenz mit einer Anmutung des organisch Weichen, ja Verfließenden verbinden. So verliert die spiegelnde, je nach Betrachterstandpunkt sehr unterschiedlich wirkende Skulptur ihre kontextunabhängige Autonomie und verbindet sich mit dem Umraum. Einen weiteren Schritt in Richtung ‚AlltagsbezugÂ’ leisten dann aber seine Objekte und Installationen, für die er ab den späten 90er Jahren für die Bildhauerei untypische Materialien, Gebrauchs- und Nahrungsmittel wie Zellstofftaschentücher, Chips, Penaten- oder Nutellacreme, verwendet. Dabei ergänzen sie die plastischen Qualitäten seiner Objekte nicht nur durch eine – je nach Material – recht dominante Geruchsintensität, sie ironisieren auch die gerade im Minimalismus gepflegte neutrale Objekthaftigkeit, indem sie eine durchaus humorvolle Brücke von Kunst zu Leben schlagen. Kunst ist für Rentmeister eben keine nur formale, kunstinterne Exerzitie, Skulptur (und ihre Materialien) ist ein Alltagsphänomen, nur sind wir uns der primärästhetischen Qualität von Zuckerwürfeln und Zellstofftaschentüchern nicht immer bewusst.