28.11.2010 - 09.01.2011
Zuletzt machte der Bildhauer Michael Sailstorfer durch die Installation Clouds anlässlich der Neueröffnung des K20 in Düsseldorf, bei der er die Decke der Ausstellungshalle mit Wolken aus LKW Schläuchen verhing und die Aktion Pulheim gräbt auf sich aufmerksam. Auf einem brachliegenden Gelände vergrub der Künstler Goldbarren in einem Wert von 10.000 EUR und säte anschließend gelben Senf aus. Nach dem die Pflanzen gewachsen und die Spuren des Grabens verschwunden waren, lud Michael Sailstorfer auf einer Pressekonferenz alle Menschen ein, sich an der Goldsuche zu beteiligen.
In seinen Werken verarbeitet der Künstler Eindrücke aus seiner Umgebung. Er selbst beschreibt seine Tätigkeit: „Zunächst bin ich Beobachter. Bezugspunkt meiner Arbeiten ist die Welt. Genauer, wie man sich in ihr zurechtfindet.“ Der Künstler stammt aus einem kleinen Ort in Bayern. Eines seiner ersten größeren Projekte entwickelte sich entsprechend aus einer Beobachtung, die er an Bushaltestellen auf dem Land machte. Während Haltestellen in Städten meist unpersönliche Konstruktionen aus Glas und Stahl sind, ähnelt ihr Erscheinungsbild an Landstrassen eher kleinen Häuschen oder Gartenlauben. Die heimelige Anmutung dieser Stationen steht dabei im Kontrast zur unpersönlichen Funktion des Transit-Ortes. Dieses Spannungsfeld thematisierend gestaltete der Künstler einige der Häuschen um. Er stattete sie mit einfachen Möbeln aus, als handele es sich nicht um einen anonymen Wartebereich, sondern um die Wohn- oder Schlafräume bestimmter Personen.