Die Ausstellung "Im Hinterhof, im Vorderhaus" (Arbeitstitel) setzt Fotografien und Zeichnungen des Künstlers Heinrich Zille zueinander in Beziehung und stellt diese in den Zusammenhang einer sozialkritischen Auseinandersetzung durch künstlerische und kulturelle Praktiken des frühen 20. Jahrhunderts. Punktuell in den Kontext populärer Formate wie Film, Musik, Literatur der selben Zeit gesetzt, zielt die Ausstellung darauf ab, künstlerische Reflexionen sozialer Fragen, die dem Werk Zilles immanent sind, zu thematisieren. Einerseits werden die Wechselbeziehungen und das Bildverständnis untersucht, welche sich innerhalb des Zilleschen Werks zwischen Fotografie und Zeichnung entspinnen. Andererseits wird aber auch eine Erweiterung der inhaltlichen Themensetzung vorgenommen, indem entsprechende zeithistorische Dokumente in die Ausstellung einbezogen werden. Das vielbeschworene Bild des "Berliner Milieus" der Jahrhundertwende ist inzwischen zu einem geradezu nostalgisch verklärten und romantisch rezipierten Topos geworden. Die Ausstellung "Im Hinterhof, im Vorderhaus" zielt auf eine kritische Befragung der Bildgenese und ihrer Realitäten gestern und heute ab.