Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Foto: Marlies Kross
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus

Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Foto: Marlies Kross
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Foto: Marlies Kross
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Foto: Marlies Kross
Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Foto: Marlies Kross

Am Amtsteich 15
03046 Cottbus
Tel.: 0355 4949 4040
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr

natürlich [n]a[c]kt

03.10.2015 - 06.12.2015

Unter dem Titel "natürlich (n)a(c)kt" stellt die Ausstellung einen Teil des Nachlasses des expressionistischen Künstlers Paul Kother ins Zentrum einer thematisch orientierten Schau und den direkten Bezug zu Werken von Künstlerkollegen seiner Zeit. In der Peripherie der Künstlergruppe "Brücke" angesiedelt, gehört Kother zur verschollenen Generation, deren Person und Werk durch Ausstellungsverbote während des Faschismus psychisch und künstlerisch gebrochen, geradezu dem Vergessen anheimgestellt wurden.
Im Fokus von "natürlich (n)a(c)kt" stehen Kothers Pastelle und Ölgemälde, die ein spezifisches Verhältnis von nacktem menschlichem Körper, Natur und Landschaft offenbaren. In der Ablösung klassischer Körperrepräsentationen, die den Prinzipien des Akademismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts folgen, sind jene Akte eine antibürgerliche, durch die Reformbewegung geprägte Darstellung.
Der Schritt aus dem Atelier, dem städtischen Umfeld und dem Alltagsleben in eine freizeitkonnotierte Landschaft bedeutet eine Grenzüberschreitung, die gleichsam zu einer Enthemmung hinsichtlich der Posen und Körperhaltungen zu führen scheint.
Die in der Ausstellung gezeigten Werke verorten die Akte häufig in Landschaften an der Ostseeküste sowie den Moritzburger Teichen. Vielfach erfüllt die Repräsentation der Natur einen eher phänomenologischen, geradezu kulissenhaften Zweck. Oftmals entstanden parallel zu den auf die Akte fokussierten Bildern Landschaftsansichten. Hierbei finden geradezu filmische Blickverschiebungen wie zwischen Nahaufnahmen und Totalen statt. Denn während die Akte aus einer geringen Distanz gezeigt werden, werden Landschaften mit einem geradezu panoramischen Blick eingeführt. Im Mittelpunkt von "natürlich (n)a(c)kt" stehen Fragen nach der Repräsentation von Nacktheit im Verhältnis zu Darstellungsmustern von Landschaft und Natur, doch finden exemplarisch auch einige jener Landschaftsbilder Eingang in die Ausstellung.

KULTURpur empfehlen