Paul Gauguin, bekannt für seine bahnbrechenden Südsee-Bilder, die für die Begründung der modernen Malerei stehen, hat auch Werke hinterlassen, die deutlich leiser, weniger spektakulär, aber gleichermaßen hochspannend sind. Jenes Vermächtnis besteht aus einer kleinen Anzahl an Druckgraphiken, maßgeblich Holzschnitte.
Ebenso wie die Malerei bilden diese Arbeiten Sehnsuchtsmomente ab, die in exotischen Projektionen eingeschrieben sind. Aber anders als die Malerei ist das druckgraphische Werk nicht nur durch latente Melancholie gezeichnet. Es ist - auch bedingt durch die Technik - dunkler und verstörender. Es entlarvt das exotische Paradies als das, was es wohl auch war: kein Asyl für einen Zivilisationsflüchtling, sondern ein von der französischen Kolonialverwaltung ausgebeutetes Stück Erde.