Als Pendant zur Werkausstellung von Annemirl Bauer werden Arbeiten und Handschriften von Künstlern aus der DDR vereint, die dem kritischen Potential der Kunst auf sehr unterschiedliche Weise immer wieder Raum gaben. Ihre Arbeiten fielen entweder ganz aus dem kulturpolitisch vorgegebenen Rahmen oder verließen diesen oftmals unbemerkt, mit hintergründigen Anspielungen und dem Zwischen-den-Zeilen-Lesen, das der geübte DDR-Bürger beherrschte. Zudem wurde dem Experimentellen und Nichtgegenständlichen, wenn überhaupt, im Bannkreis des sozialistischen Realismus, nur eine Randexistenz zugebilligt. Jedoch lassen sich gerade in den 1980er Jahren mehr und mehr unkonventionelle, eben gegen den Strich "gebürstete" künstlerische Haltungen beobachten. Einerseits lenkten sie Perspektiven auf ungeschönte, "übersehene" Alltäglichkeit im Sozialismus und andererseits operierten sie mit ungewöhnlichen Blickwinkeln oder Materialien.