Die unter dem programmatischen Titel "Graben für den Sieg oder die Gärten des Überlebens" firmierende Einzelausstellung der in Paris und Marseille lebenden Künstlerin Stéphanie Nava stellt eine aus unzähligen Handzeichnungen bestehende, über den Zeitraum von mehreren Jahren entstandene Installation zweier Gärten vor: Nutz- und Schrebergärten und deren politische Geschichte seit dem 19. Jahrhundert werden ornamentalen Repräsentationsanlagen gegenübergestellt. Seit rund sieben Jahren arbeitet die Künstlerin an ihren "Gärten des Überlebens" indem sie die Geschichte wirtschaftlicher, politischer und sozialer Betrachtungen über unterschiedliche Formen von Gärten in ihre Zeichnungen einfließen lässt und darüber (und damit) Räume baut.
Entstanden sind nicht nur physisch erfahrbare, dreidimensionale Gärten aus Zeichnungen / Papier, vielmehr fungieren diese vor allem als Erzählräume. Jene Erzählung(en) rekapitulieren die Geschichte von Kleingärten seit dem 19. Jahrhundert in Europa, bzw. verweisen auf die Zier- und Landschaftsgärten als Metapher gesellschaftlicher Ordnungen. Die Handzeichnungen, die stilistisch botanische Druckgrafiken des frühen 19. Jahrhunderts aufgreifen, reflektieren nicht nur das Thema der Gärten, sondern loten auch das Medium selbst und seine Möglichkeiten aus.