Camille Pissarros (1830-1903) grafisches Werk besticht durch seine motivische Vielfalt: Paare und Passanten, die über regennasse Boulevards flanieren, Bäuerinnen bei der Ernte, geschäftiges Treiben in Häfen und auf dörflichen Marktplätzen: Pissarros Werke beschreiben ein einzigartiges Panoptikum der französischen Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sowohl die Beschleunigung des Lebens in der Großstadt, als auch der landwirtschaftliche Arbeitsalltag werden in Momentaufnahmen eingefangen. Somit wird Camille Pissarro zu einem impressionistischen Chronisten der tiefgreifenden Veränderungen der Belle Époque.
Erstmalig in Deutschland werden im Rahmen dieser Ausstellung über 120 Radierungen und Lithografien von Camille Pissarro aus den Beständen der Französischen Nationalbibliothek in Paris präsentiert. Noch zu Lebzeiten hatte der Impressionist die Werke dieser bedeutenden Institution vermacht.