Die von der St.Galler Kantonalbank unterstützte Ausstellung Bauernkunst im Kunstmuseum St.Gallen führt Schlüsselwerke der Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei von 1600 bis 1900 zusammen, um an wenigen, aber entscheidenden Künstlerpersönlichkeiten – auch wenn sie gelegentlich noch nicht mit Namen fassbar sind – die Entwicklung und den hohen Rang dieses einzigartigen Kulturerbes sichtbar zu machen.
Die Ausstellung zeigt anschaulich, wie die Bauern ihre Welt über rund drei Jahrhunderte hinweg von ihren Malern darstellen liessen. Rudolf Hanhart, ehemaliger Direktor des Kunstmuseums St.Gallen, gehört zu den Kennern des Fachgebietes. Seine Forschungen und damit die Quintessenz seiner lebenslangen Beschäftigung mit dem Thema fliessen in die Präsentation ein.
Mit mehr als fünfzig bedeutenden Exponaten gibt die Ausstellung einen reichhaltigen Überblick über die Entwicklung der verschiedenen Bildträger, von den bemalten Bohlenwänden der Frühzeit über die reiche Tradition der Toggenburger und Appenzeller Möbelmalerei im 18. Jahrhundert bis zu der sich ab 1830 entwickelnden gefeierten Senntum-Malerei auf Eimerbödeli, Sennenstreifen und Tafelbildern. In der Blütezeit dieser eigenständigen bäuerlichen Kultur entfaltete sich im Appenzellerland eine Bauernmalerei von einzigartigem Reichtum.