Filipa Césars (*1975, Porto) filmische Recherche führt entlang historischer Ereignisse in Portugal Mitte der 1970erJahre: das Ende der SalazarDiktatur und die damit verbundene Entkolonialisierung. Packend verwebt die Künstlerin überlieferte Geschichte mit subjektiven Erzählungen von Protagonisten, die, marginalisiert von der offiziellen und überlieferten Geschichtsschreibung, Ideologien neu beleuchten. In ihren filmischen Essays thematisiert sie das kollektive Gedächtnis, den politischen wie gesellschaftlichen Hintergrund ihres Heimatlandes und dessen koloniale Vergangenheit.
The Embassy (2011) führt Filipa César in die westafrikanische Kolonie GuineaBissau. Der Journalist Armando Loma blättert in einem Fotoalbum, auf das César in einem verwahrlosten Staatsarchiv gestossen ist, und lässt die koloniale Vergangen heit auf den vorgefundenen Aufnahmen lebendig werden. Filipa Césars Schaffen wurde in den vergangenen Jahren inter national breit wahrgenommen, so 2010 an der Manifesta 8 in Cartagena und der Biennale São Paulo, 2012 war sie mit Einzelausstellungen im MUDAM, Luxemburg und im Pariser Jeu de Paume vertreten.