Boredom won’t starve as long as I feed it (Langeweile wird nicht verhungern, solange ich sie füttere): Intrigant bespielte der 1975 im belgischen Halle geborene Künstler Koenraad Dedobbeleer das vom Architekten Mies van der Rohe entworfene Haus Esters in Krefeld mit künstlerischen Interventionen. Skulptur, Architektur, Fotografie und Alltagsgegenstände bildeten dabei ein vertracktes Beziehungssystem. Ein überdimensioniertes Röhrengebilde transformierte er zu eigentümlichen Deckenskulpturen – oder handelte es sich nicht doch um den Wasserabfluss der darüberliegenden Terrasse? Zweifel am So-Sein der Dinge sind in Dedobbeleers Werk angelegt. Seine plastischen Arbeiten beziehen sich auf die Traditionen der heroischen Moderne, setzen die kunsthistorischen Überlieferungen aber zugleich in Bezug zu den Gegebenheiten der Gegenwart. Seine eigenwillig-sperrigen Verschiebungen und ironischen Transformationen des Alltäglichen sind charakteristisch für die Vielschichtigkeit zeitgenössischer Skulptur und bilden ein verqueres Netzwerk aus, in dem stets alles mit allem in Verbindung treten kann. Koenraad Dedobbeleer, dessen Schaffen erstmals in einer Einzelausstellung in der Schweiz zu sehen sein wird, entwickelt als «Artist in Residence» ein Projekt eigens für die Kunstzone der Lokremise.