27.01.2010 - 28.02.2010
Ein Bild aus seinen üblichen zwei Dimensionen auch körperlich in eine dritte Dimension zu heben und dadurch seiner metaphysischen Tiefe und Bedeutsamkeit seine greifbare (!) anheim zu geben, um aus einer sinnlichen eine dingliche Barriere im Raum des Betrachters zu "bauen", damit ließe sich das Arbeiten von Jupp Linssen am ehesten beschreiben. Er schichtet Material in gebrochenen Rhythmen übereinander, schafft luftige Volumen aus kunstfernen Stoffen und desavouiert so die akademische Tradition in der Kunst. Für Jupp Linssen ist das Formschöne unwichtig, jedenfalls insoweit, als der Bildkörper nicht in Rahmen gezwängt, die Oberfläche nicht glatt und das Material nicht neu sein muss. Seinen Arbeiten für den Raum geht es um Glaubwürdigkeit. Sie verheimlichen nicht ihre Entstehung. Sie evozieren Erinnerungen. Sie spielen mit romantischen Elementen ebenso wie mit pragmatischen Notwendigkeiten. Das Ziel ist, dass die Kunst sicht nicht von der Wirklichkeit entfernt, sondern zu einem Teil dieser wird.