Erstmals in Deutschland präsentiert das Kunstmuseum Wolfsburg einen umfassenden Überblick über das farbgewaltige Œuvre des amerikanischen Fotografen Steve McCurry in einem musealen Rahmen. In der Reihe wegweisender Fotografen, in welcher bereits die Werke Brassaïs (2004), Edward Steichens (2008) und Henri Cartier-Bressons (2011/12) gezeigt wurden, widmet das Kunstmuseums nun einem lebenden Fotografen eine Einzelausstellung.
Weltweite Berühmtheit erlangte Steve McCurry, als er 1979 zur Zeit der russischen Invasion die Grenze von Pakistan nach Afghanistan überwand. Die ersten Aufnahmen aus dieser Konfliktregion stammen von ihm, sie wurden in der New York Times, im Time Magazine und in Geo veröffentlicht. In einem afghanischen Flüchtlingscamp entstand die ikonisch gewordene Fotografie des afghanischen Mädchens Sharbat Gula, die 1985 auf dem Cover des National Geographic erschien. Seit 1986 ist McCurry Mitglied der berühmten Fotoagentur Magnum, die 1947 u.a. von Henri Cartier-Bresson und Robert Capa gegründet wurde.
McCurrys Nähe zu Asien ist seit seinen ersten Reisen nach Indien und Afghanistan gegen Ende der 1970er-Jahre ungebrochen. Der grundlegende Gegensatz zur Kultur des Westens liegt für ihn dabei in der Öffentlichkeit des Lebens und in der Verschmelzung des profanen mit dem religiösen Leben. Die Ausstellung folgt diesem Fokus und zeigt seine weltberühmten Fotografien aus Ländern wie Afghanistan, Indien, Kaschmir, Burma, Tibet, Kambodscha, Kuwait, China, Bangladesh oder Nepal, die in den letzten dreißig Jahren entstanden sind.