Mit seiner jährlichen Ausstellung erforscht das CTM Festival die Möglichkeiten und Grenzen von Sound und Musik an ihren Schnittstellen zur zeitgenössischen Kunst. Unter dem Titel Un Tune – Exploring Sonic Affect befasst sich das CTM Festival 2015 mit den affektiven Potentialen von Frequenzen, Klang und Musik. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Phänomene wie ASMR, Flicker, sensorische Substitution, Psychoakustik, Neo-Psychedelik oder taktile Vibrationen. Die in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstler nutzen die affektiven Potenziale von Geräuschen, Frequenzen, Licht und Bildern, um menschlichen und nicht-menschlichen Körpern auf ebenso beunruhigende wie emphatische Weise nahe zu rücken. Das künstlerische Experimentieren mit affektiven und somatischen Wirkungen eröffnet Möglichkeiten des Stimmens und Ent-Stimmens, Variationen eines Mehrklangs aus Energie, Körper und Maschine. »Un Tune« dient dabei auch als übergreifende Methapher, die Potentiale verweist, die in der zeitweisen Auflösung eines habituellen oder konsensualen Zustandes liegen.