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Kunstsammlung im Stadtmuseum Jena


Markt 7
07743 Jena
Tel.: 03641 49 82 61
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Öffnungszeiten:

Di, Mi, Fr 10.00-17.00 Uhr
Do 15.00-22.00 Uhr
Sa, So 11.00-18.00 Uhr

Horst Peter Meyer: Feindfabrik (Malerei, Zeichnungen und Druckgrafik)

06.12.2008 - 22.02.2009
Das Werk von Horst-Peter Meyer ist breit gefächert und gehört seit vielen Jahren zu den herausragenden Leistungen in der deutschen Kunstlandschaft. Die Arbeiten des in Weimar lebenden Künstlers zählten stets zu denen, die jenseits der offiziellen Doktrin mit künstlerischer Verve und Mut die Verhältnisse in der DDR reflektierten. Widerborstig und selbstbewusst ist seine Kunst auch im veränderten politischen Alltag diesem Geiste treu geblieben. Zwischen statuarischen Formen und kalligrafisch feinen Liniengespinsten entwickelt Meyer eine originäre Bildwelt, die sich jenseits direkter Lesbarkeit vor allem metaphorisch mitteilt. Die sichtbaren Zeichen und Dinge versprechen zwar Deutung und suggerieren Lesbarkeit, genügen jedoch vor allem dem Bild. Räumliche Gebilde sind voller Aus und Durchblicke in die Fläche der Bilder gelegt und die fließenden, bewegten Formen werden von tektonisch fest gefügten Elementen geholten. Ein solches Vorgehen zeugt nicht allein von der Wahrnehmung divergierender Kräfte, sondern auch von die Fähigkeit, diese in formaler Balance zu binden. Das dazu notwendige kam positorische Denken besitzt Meyer in hohem Maße und nutzt es auch dann, wenn er erzählt, zitiert und sich in Einzelheiten mitteilt. Horst-Peter Meyer gehört zum Kreis jener Künstler, die sich mit großem Selbstverständnis immer wieder druckgrafisch äußern. Egal ob geritzt oder geätzt, gleichen seine druckgrafischen Werke nervösen Netzwerken, die sich gelegentlich figurativ konzentrieren. Nirgendwo sonst wird die Figur als Träger eines immanenten Bedeutungsgeflechtes stärker herausgearbeitet als bei diesen Bildern und spätestens hier wird deutlich: Es geht um die Beziehung des Einzelnen zum Raum seiner Existenz. Insofern ist Meyers Kunst stets reflektiv politisch, auch wenn die Politik darin keine Rolle spielt. Weite gefasst, beschreibt dieses Verhältnis nicht nur eine kulturelle Grundsituation sondern den Zustand der Kultur überhaupt. Das erinnert an den oft geführten Diskurs über die Beziehung zwischen Bild und Wirklichkeit; neu und immer wieder nach Klärung verlangend ist vor allem die künstlerische Positionierung dazu. Meyer gehört zu jenen, die sich dieser schwierigen Aufgabe stets aufs Neue stellen. Neben der Malerei und der Druckgrafik wirken die oft in schwarzer Tusche ausgeführten Zeichnungen rätselhafter und abstrakter. Man sieht Gebilde die sich zu komplexen Landschaften verbinden und einer Architektur gleichen, die zugleich motivisches Gerüst und Metapher ist. Erst Sehen beseel die Blätter wieder, nachdem der Künstler sie an sein Publikum weitergereicht hat. Die Zeichnungen stehen irgendwo zwischen den farbigen Expressionen der Malerei und dem linearen Duktus der Radierungen und präzisieren die Herkunft vieler figuraler Einfälle im Werk des Künstlers. Es sind eigenständige Werke, die oftmals in Folgen entstehen. Horst-Peter Meyer malt, zeichnet, radiert und schreibt. Alles gehört zusammen und viele seiner bildnerischen Äußerungen entstanden in direkter Auseinandersetzung mit den Werken jener, die ihm wichtig sind. Die erst jüngst vollendete Folge zu Christoph Martin Wieland belegt dies deutlich. Die Ausstellung zeigt vor allem neuere Arbeiten aus allen Schaffensbereichen. Die Auswahl der Bilder wird von einigen Künstlerbüchern, in denen sich Meyer auch als Autor äußert, begleitet.

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