07.11.2008 - 25.01.2009
Damaststahl, eine Schweißverbundstahltechnik, zeichnet sich durch extrem hohe Zähigkeit und Festigkeit aus. Seine mechanischen Eigenschaften übertreffen die seiner Hauptbestandteile, nämlich kohlenstoffreicher Stahl und weiches Eisen, bei weitem. War diese Technik in spätantiker und frühmittelalterlicher Zeit zur Erlangung ausreichend guter Stahlqualitäten praktisch zwingend, so erkannte man auch beizeiten das dekorative Potential des Damaststahles. Seine reizvollen Strukturen konnten chemisch und/oder durch Politur sichtbar gemacht werden. Mit dem Aufkommen neuer Schmiedeverfahren schwand im Europa des 9. und 10. Jahrhunderts die technische Notwendigkeit der aufwendigen Damastherstellung. Lediglich aus dekorativen Gründen wurde sie in vereinzelten Fällen noch bis in das 12. Jahrhundert und in wenigen Ausnahmen darüber hinaus praktiziert. Nach einer in Europa fast "damastlosen" Phase von ca. 500 Jahren erlebte im 18. und 19. Jahrhundert diese Technik, die sich natürlich auch zur Herstellung eines attraktiven Werkstoffes für Gewehrläufe eignete, eine beeindruckende Renaissance.
Die Ausstellung versucht anhand qualitätvoller Objekte aus eigenem und fremdem Besitz einen kleinen Einblick in die Geschichte des Damaststahles und seiner Anwendung im Waffenbereich zu geben. Ergänzt wird die Präsentation durch eine Auswahl orientalischer Waffen aus Schweiß- und Gussdamast und durch einen Exkurs in die Schmiede- und Schweißtechnik.