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Kunstverein Achim e.V. mit Kunstschule


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28832 Achim
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Öffnungszeiten:

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Di+Do 8.00-18.00 Uhr
Fr 8.00-13.00 Uhr
Sa 9.00-12.00 Uhr

Ina Raschke: Konzentrat

11.10.2009 - 30.10.2009
Ausstellungsort: Rathaus Achim Viele Besucher der Ausstellung waren erstaunt, als sich herausstellte, dass Ina Raschke (Vita) den Förderpreis des Kunstvereins gewonnen hatte. Ihre kleinen unscheinbaren Pflanzenzeichnungen provozierten negative Vorurteile, da nichts in ihnen einen Hinweis auf Geschick, Können oder Zeigen enthielt. Die Logik dieser Blätter war völlig anders: Eine, machmal zwei Linien und dann ein grünes Blatt. Aber dies waren keine vereinfachten, stilisierten Naturstudien, da die Zweige manchmal nach unten wuchsen und auch die Verästelung anderen Gesetzen folgte als die der Natur. Wer die erste Irritation überwunden hatte, entdeckte Zeichnungen, die davon handeln, dass sie langsam gezeichnet sind, als habe die Künstlerin ihre Handschrift unterdrückt. Das Thema dieser Blätter war somit nicht das Dargestellte, sondern wie in der konzentrierten Wahrnehmung Ina Raschkes Arbeit am Thema Bildsprache deutlich wurde. Einen Bogen ohne Schwung zu zeichnen – um damit offensichtlich die Idee, die Künstlerin hantiere ganz virtuos mit dem Bleistift, zu blockieren – erwies sich als eine auffällige Konstante. Die Werke handelten nicht von „Zeichnung“, sondern von einer nachvollziehbaren minimalen Syntax und Systematik, wobei die Künstlerin das Thema der Natur und eine scheinbare Naivität höchst wirkungsvoll nutzte, um die naheliegenden Assoziationen „streng“, „wissenschaftlich“ oder „dröge“ zu durchbrechen. Wer die Sprache erkannt hatte, entdeckte, dass sich in den Verästelungen Humor und Stimmung verbargen. Ina Raschkes Zeichnungen handelten somit davon, dass Kommunikation mit minimalen Mitteln möglich ist. In ihrer Einzelpräsentation im Rathaus Achim wird die Preisträgerin eine einzige Zeichnung präsentieren. Nicht um zu provozieren, sondern um zu zeigen, was geschieht, wenn ihr System ein riesiges Blatt füllt. Sie wird eine acht Meter hohe Zeichnung mitten in den Raum hängen, eine Zeichnung, von der sie selber in ihrem kleinen Atelier immer nur Teile gesehen hat. Damit wird die Künstlerin ihre Methode demonstrieren, Schritt für Schritt ein Bild zu machen.

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