Kunstverein Ulm

Mit José de Quadros und Adriana Woll zeigt der Kunstverein Ulm zwei Positionen zeitgenössischer brasilianischer Kunst, wie sie auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können. Der konzeptuelle Ansatz und der Blick auf soziale und politische Gegebenheiten in der Geschichte und im Heute verbinden die Werke. Als special feature erscheint in der Ausstellung Lapi Pires Installation über die brasilianischen Favelas, die er in den neunziger Jahren mit Jugendlichen aus den betreffenden Gebieten in Rio de Janeiro erarbeitet hat.
José de Quadros, *1958 in Barretos, São Paulo, Brasilien. Lebt und arbeitet in Kassel und São Paulo. 1991 bis 1998 Studium an der Hochschule für Bildende Kunst, Kassel, Meisterschüler bei Kurt Haug. Der Maler und Zeichner José de Quadros richtet in seinen Bildern den Blick auf die Geschichte Brasiliens und Deutschlands.
Adriana Woll,* 1972 in São Paulo, Brasilien, lebt und arbeitet in Saarbrücken. Sie studierte an der Panamerikanischen Kunsthochschule São Paulo. Adriana Woll findet ihre Bildideen auf Reisen durch die Welt und visualisiert die Geschichten hinter den Bildern. Ihr Stil „re-tropicalismo“ reflektiert die brasilianische konkrete Kunst der 60er Jahre („concretismo“) und ihre Entwicklung bis ins 21. Jahrhundert.
Luis Antonio Pires, genannt LAPI. *1941 bis 2001 Rio de Janeiro, Brasilien. Journalist, Dichter und einer der bedeutendsten Cartoonisten Brasiliens. Pires hat sich in Rio für städtebauliche und künstlerische Projekte und für die Förderung Jugendlicher eingesetzt. 1992 gewann er den „One World Art Price“ der BBC.