03.08.2012 - 09.09.2012
Der Titel der Ausstellung "Von fremden und vertrauten Orten" ist Programm. Es geht in dieser Ausstellung, die als Teil einer Ausstellungsreihe angedacht ist, um die Unbekanntheit der Region als kunstgeschichtlich relevanten Denkraum, der mehr ist als nur das Gegenteil von Provinzialität. Konkret gemeint ist die Metropolregion Nürnberg. Die Initiative geht vom Kunstmuseum Erlangen aus, das eine beeindruckende Privat-Sammlung regionaler Kunst seit den 1950er Jahren besitzt, die Ausstellung, die diesmal vom Kunstverein Weiden kuratiert wird, ist nach der Ausstellung "frausiehtfrausiehtfrau" im Jahr 2010 der zweite Versuch zusammen mit dem Kunsthaus Reitbahn 3/Ansbach und dem neu hinzugekommenen BBK Unterfranken/Kulturspeicher Würzburg ein größeres oberpfälzisch-fränkisches Ausstellernetzwerk zur Pflege regionaler Kunst auf die Beine zu stellen.
Die Wanderausstellung, die seit 2011 unterwegs ist, zeigt Arbeiten von 15 Künstler/innen, in denen auch die unterschiedlichen Strömungen der Gegenwartskunst seit den 1950er Jahren in Erscheinung treten, hinsichtlich der Ausdrucksmittel spannt sich zwischen Positionen wie den Radierungen von Gunter Ullrich (* 1925), dem "Lebenskunstwerk" Max Bresele( 1943 – 1998) und der inszenierten Fotografie von Johann Schwarzfischer (*1956) ein weiter Bogen.
Die Abwesenheit des Menschen bzw seine Vergegenwärtigung als Spur in der Landschaft ist bei fast allen Arbeiten das durchgehende Motiv.
In der Bearbeitung und Präsentation konkreter Objekte und den unterschiedlichen Darstellungen von Außenraum-Bereichen wird dabei nicht nur die betrachtete bzw imaginierte Landschaft sondern auch der Blick auf die Landschaft selber zum Thema. Der Betrachter erlebt Landschaft in allen Facetten des Mensch-Natur-Bezugs und das Stadt-Land-Bezugs, als Biotop, als Nutz-Raum, als Heimat, als Fremde, als Gegenüber und in all dem als kulturelle Konstruktion und Projektions-Fläche, auf die der Mensch seine Ideen und Wünsche überträgt.