28.06.2011 - 28.09.2011
Aus Anlass des 70. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion zeigt die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora erstmals in Thüringen eine russische Ausstellung zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Vor 70 Jahren, am 22. Juni 1941, hat Deutschland mit dem Überfall auf die Sowjetunion einen Vernichtungskrieg begonnen, in dessen Verlauf 27 Millionen sowjetische Zivilisten und Soldaten durch systematisches Aushungern, Zwangsarbeit, Massenmord und die Kampfhandlungen starben.
Die Ausstellung der Zweigstelle des Zentralmuseums des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau widmet sich einem besonderen Aspekt des Zweiten Weltkrieges: Die psychologische Kriegführung auf deutscher und sowjetischer Seite, die durch die damals vorhandenen Verbindungs- und Kommunikationsmittel bis zur Front und im Hinterland reichen konnte.
Gezeigt werden verschiedene Formen der Propaganda, mit denen die Gegenseite demoralisiert und der Kampfgeist der eigenen Truppe gestärkt werden sollte. Dabei bediente sich die deutsche Seite antikommunistischer und antisemitischer Zerrbilder. Den Kampf an der Ostfront stilisierte die Wehrmachtspropaganda als Abwehrschlacht gegen den vermeintlichen "bolschewistischen Untermenschen".
Auf sowjetischer Seite versuchte man, die deutschen Soldaten gegen die NS-Führung aufzubringen. Hierbei spielte das "Nationalkomitee Freies Deutschland", das 1943 im Kriegsgefangenenlager Krasnogorsk gegründet wurde, eine wichtige Rolle. Die sowjetische Propaganda wurde besonders zum Kriegsende mit dem Vordringen der Truppen Richtung Westen intensiviert.