Von 1945 bis Anfang der 1990er Jahre war das Leben in Berlin durch die Präsenz der Alliierten stark geprägt: Die vier Militärverbände richteten sich in den besetzten Sektoren eigene Quartiere ein und lebten dort, meist getrennt von der Berliner Bevölkerung, ihren in der Heimat gewohnten Alltag. Aber trotz anfänglichen Fraternisierungsverbots kam es bald zu spontanen wie organisierten Kontakten und Freundschaften.
Für einen näheren Blick auf die Anderen und ihre kulturellen Eigenheiten hatten die Berliner viele Gelegenheiten: Begegnungswochen, Volksfeste, Manöverübungen in Kreuzberg, Tage der offenen Tür in Reinickendorf, Britische Tattoos und Paraden im Olympiastadion, Wachablösungen am Alliierten Gefängnis in Spandau, Kranzniederlegungen am sowjetischen Ehrenmal oder Subotniks sowjetischer Soldaten in Marzahn.
Anlässlich des 5. Europäischen Monats der Fotografie präsentiert das Landesarchiv Fotografien von freiberuflichen und festangestellten Fotografinnen und Fotografen der ehemaligen Landesbildstelle Berlin gezeigt, die Aspekte des alltäglichen Lebens der drei westlichen Alliierten in West- und der sowjetischen Streitkräfte in Ost-Berlin darstellen.